Bildungswesen

Die Ziehenschule in Eschersheim – ein Gesamtporträt

von Helmut Kohl (†)

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Als „alter“ Eschersheimer, seit Jahrzehnten dem Stadtteil verbunden, war es für mich selbstverständlich, mich um ein Eschersheimer Thema zu bewerben. Es war für mich ebenso selbstverständlich, als Thema die Ziehenschule vorzuschlagen.

Erstens liegt sie ziemlich genau in der Mitte des Stadtteils, zweitens sind andere interessante Objekte im Stadtteil nicht sehr zahlreich anzutreffen, und drittens haben meine Frau und ich an dieser Schule unser Abitur gemacht.

Da die Geschichte der Schule schon in mehreren Jubiläums-Publikationen (25 Jahre, 50 Jahre, 70 Jahre und 75 Jahre) ausführlich behandelt wurde, kam für mich nur eine Gesamtchronik in Frage: 97 Jahre Schulbestehen in Jahresschilderungen. Nach Rücksprache mit der Schulleitung hatte ich ungehinderten Zugang zum Schularchiv.

Nicht immer flossen die Quellen reichlich. Neben Schuljahren, bei denen eine Fülle von Materialien vorhanden war (Jahreschroniken, Konferenzberichte etc.), gab es leider auch Jahre mit nur spärlichen Informationen, bei denen ein Jahresbericht sehr schwierig wurde. Entweder hatten die jeweiligen Schulleiter kein Interesse an einer Berichterstattung gehabt, oder es sind während der Besetzung der Schule durch amerikanische Truppen in den Jahren 1945 bis 1947, als in der Schule ein Klub eingerichtet wurde, Unterlagen verschwunden. Der zweite mögliche Ort, an dem Quellen zu vermuten waren – das Stadtarchiv, hielt eine herbe Enttäuschung für mich bereit. Zwar gab es unter dem Suchauftrag „Ziehenschule“ immerhin 41 Positionen, doch war deren Inhalt meistens dürftig. Selbst unter den vermeintlich aussichtsreichsten Titeln kamen Konvolute mit nur wenigen Seiten zum Vorschein.

»Bald 7.000 Schülerinnen und Schüler haben an der Ziehenschule in Eschersheim seit 1922 Abitur gemacht – und ich bin einer davon.«

Weitere Helfer waren die Leiter des Bürgeramtes und des Stadtvermessungsamtes und der Leiter des Schularchivs des Lessing-Gymnasiums, die mir Material zur Verfügung stellten.

Trotz mancher Enttäuschung kann ich feststellen, dass eine umfangreiche Sammlung mit einer Fülle von Details zusammengekommen ist. Hinzu kommt die lückenlose Auflistung aller 6780 Abiturientinnen und Abiturienten seit 1922, dem ersten Schuljahr mit Abitur. Das Buch stellt mithin einen kompletten Überblick der 97 Schuljahre dar.

Dank der von mir gewählten Ringbindung ist es möglich, die Chronik jährlich auf den neuesten Stand zu bringen.