Mit meinem Projekt wollte ich daher diesen Abschnitt der Geschichte Bockenheims wieder lebendig machen und damit eine Zeit allen Bockenheimern ins Gedächtnis rufen, die geprägt war von großen Veränderungen im stadtplanerischen und manchmal auch im persönlichen Bereich. So sollten mit „Entenpark“ und „Königsplätzchen“ Erinnerungen an die Kindheit wachgerufen werden, in der man tatsächlich noch für 20 Pfennige im Eiscafé auf der Leipziger Straße eine Kugel Eis essen konnte. Wer erinnert sich nicht an die Straßenbahnen, die direkt an der Warte vorbeifuhren und im Straßenbahndepot geparkt wurden? Wo heute das Café „Extrablatt“ ist, gab es damals die Kneipe „Schlagbaum“.
Wichtig war mir vor allem aber die Darstellung der Kindheit im Bockenheim dieser Zeit.
Zuerst wollte ich möglichst viele Fotografien sammeln, um mir einen Überblick zu verschaffen. Unterstützt wurde ich von Freunden meiner Generation, und natürlich habe ich auch meine eigenen Alben durchgesehen.
Der erste Schritt war es dann, im Stadtarchiv nach Bildern aus den 1960er bis 1980er Jahren zu suchen. Ich habe mich im großen und ganzen auf Bockenheim und die angrenzenden Stadtviertel beschränkt, aber auch die Zeit in Frankfurt ganz allgemein berücksichtigt. Viele Stunden habe ich im Archiv verbracht.
Ich habe Freunde und Bekannte nach ihren Erinnerungen an ihre Kind heit in Bockenheim befragt. Dann habe ich anhand einer Umfrage noch mehr Informationen gesammelt. Dabei fragte ich auch nach örtlichen Veränderungen und nach Lieblingsspielplätzen, um einen genaueren Blick auf den Alltag werfen zu können.
Am 13. und 14. September 2008 fand dann eine Ausstellung der von mir erarbeiteten Ergebnisse im Gemeindezentrum der St. Elisabethkirche in Bockenheim statt. Noch bis Anfang Oktober war die Ausstellung dann im Anschluss im Pflegeheim Bockenheim des Frankfurter Verbandes in der Friesengasse zu sehen.
Ich habe während des Projekts durchweg nur positive Erfahrungen sammeln dürfen. Ich selber habe viel erfahren und gelernt und zahlreiche neue Kontakte geknüpft. Nicht zuletzt habe ich mit der Ausstellung ein beinahe in Vergessenheit geratenes Wissen weitergeben können – vor allem auch an Kinder.