Das war früher ganz anders. Die Ziegeleien haben im Zeitraum von 1900 bis etwa 1980 das Landschaftsbild rund um Praunheim geprägt, zur Entwicklung des Stadtteils deutlich beigetragen und – trotz zweier Weltkriege und ihrer verheerenden Folgen – das wirtschaftliche Leben über viele Jahrzehnte wesentlich mitbestimmt.
Für meine Recherchen habe ich Kontakte zu Ämtern geknüpft, Museen und Institute besucht, mit vielen Bürgerinnen und Bürgern interessante Gespräche geführt und eine große Menge an Text- und Bildmaterial sorgfältig studiert.
Mein Wunsch ist, dass der Inhalt dieses Buch die vielen Gedanken und Erinnerungen der Menschen ebenso wie ihre Bilder in den Köpfen, aus ihren Schränken und Kellern, gesammelt hat und für die Zukunft erhält. Die ehemaligen Ziegeleien in Praunheim dürfen nicht in Vergessenheit geraten!
Eine solche quasi journalistische Tätigkeit war für mich absolutes Neuland. Ich konnte auf keine bereits vorhandenen Strukturen oder Planungen aufbauen. So dauerte es eine gewisse Zeit, bis, mit der Unterstützung durch meine Frau, die ersten richtungweisenden Überlegungen zusammengestellt waren. Am schwierigsten war die Entscheidung für ein passendes „Medium“.
Die Frankfurter Neue Presse hatte Veröffentlichungen zu den beginnenden Projektarbeiten gebracht. Bekanntmachungen zu meinem Thema auf der Homepage und im Veranstaltungsprogramm des Bürgervereins Frankfurt-Praunheim, in einem Aushang in einem Gemeindezentrum und in einem Zeitungsbericht zum 24. Zehntscheunenfest des Bürgervereins Praunheim haben Kontakte zu späteren Interviewpartnern hergestellt.
Besuche im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, das Studium der historischen Dokumente vor Ort und die ideale Möglichkeit, sich Kopien nach Hause schicken zu lassen, boten schließlich eine solide Grundlage für die nachfolgenden detaillierten Ausarbeitungen. Auch Besuche im Heimatmuseum in Bad Vilbel-Massenheim und die Gespräche dort mit den Mitarbeitern ebenso wie die Möglichkeit, sich in der Sonderabteilung „Ziegeleitechnik“ umzuschauen und schließlich Literaturquellen einzusehen und auszuleihen, haben das Projekt entscheidend vorangetrieben. Hilfreiche Auskünfte fand ich in Festschriften und in Vereins- und Firmenchroniken. Auch manche schlichte Erwähnung der Ziegeleien in verschiedenen Stadtteilgeschichten habe ich vertiefend herangezogen.
Zu „Meilensteinen“ bei der Bearbeitung wurden die zahlreichen Besuche bei Bürgerinnen und Bürgern verschiedenen Alters (der älteste war Jahrgang 1916), aber auch Einladungen der Interviewpartner zu mir nach Hause. Alle Gespräche verliefen in einer sehr angenehmen und lockeren Atmosphäre. In einigen Fällen ließ ich mit dem Einverständnis meiner Gesprächspartner einen Digital Voice Recorder laufen. Die Wiedergabe des Gespräches half mir zu Hause, die vielen Gedanken und Aussagen zunächst schriftlich festzuhalten. Diese „Gesprächsnotizen“ haben mir später bei der Niederschrift sehr geholfen. Darüber hinaus kann ich auch nach Fertigstellung des Buches die Zusammenkünfte akustisch aufleben lassen und mich dabei immer wieder erneut beeindrucken lassen, wie die Erinnerung an vergangene Zeiten und „selbst erlebtes Leben“ im Kopf der Menschen ständig gewachsen ist und das Gespräch immer lebhafter wurde. Die vorab vereinbarten Zeitvorgaben wurden in nahezu allen Fällen deutlich überschritten.
Viele Gesprächspartner trugen auf ihre persönliche und unvergleichliche Art zum Gelingen bei – mit der Vorlage von Texten und Fotoserien. Ich durfte mir in Praunheimer Häusern themenbezogene Gemälde ansehen, welche von alteingesessenen Künstlern geschaf- fen wurden. Auch diese Erlebnisse waren wahrhafte „Meilensteine“ auf einem insgesamt doch nicht ganz einfachen Weg.
Ich möchte aber auch nicht unerwähnt lassen, dass zu einem bereits fortgeschrittenen Zeitpunkt etwa Mitte des Jahres immer wieder neue Kontakte zustande gekommen sind. Dabei wurden mir auch weitere schriftliche Beiträge und auch Fotoserien angeboten, die ich im Hinblick auf ihren besonderen inhaltlichen Wert und mit dem Respekt vor den Gebern in die laufende Niederschrift einbringen wollte und musste.
Ich war und bin allen Beteiligten unendlich dankbar, und ich bin glücklich, auf diese Weise Praunheimer Geschichte im weitest möglichen Rahmen kennengelernt zu haben.