Die Autoren glaubten vor dem Hintergrund jahrelanger Projektarbeiten im Rahmen des VHS-Kurses „Sachsenhausen näher betrachtet“ und nachfolgend als gleichnamige Autorengemeinschaft, abschätzen zu können, welche Arbeit mit der Erstellung einer Ausstellung und eines begleitenden Textes auf sie zukommen würde. Die Tatsache, dass die Autoren beinahe über die gesamte Projektarbeit keiner beruflichen Tätigkeit mehr nachgingen, führte aber zu einem tieferen Einstieg in die Materie als bei früheren Projekten.
Die zur Verfügung stehende Zeit wurde zunächst dafür verwendet, eine gründliche Auswertung der Frankfurter Adressbücher von 1902 bis 1975 vorzunehmen und anschließend ein umfassendes Aktenstudium im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte zu betreiben. Der Erfahrungsaustausch mit anderen Stadtteil-Historikern förderte unerwartet spannende Erkenntnisse zutage, die das Projekt und die gemeinsame Arbeit sehr bereicherten und voranbrachten.
Ein wunderbares Beispiel dafür ist die Fluchtlinien- und Straßenplanung mit Vorschlägen zur Benennung der Straßen und ihrer Lage im Frankfurter Stadtgebiet. Manche Informationsbeschaffung glich einer kriminalpolizeilichen Ermittlungsarbeit mit Spurensicherung und Zeugenvernehmungen und war auch mindestens so spannend.
Der Medienpartnerschaft mit der Frankfurter Neuen Presse und der Berichterstattung anderer Frankfurter Tageszeitungen verdanken die Autoren wichtige zusätzliche Kontakte mit der Bevölkerung und daraus resultierende Erzählungen und Fotografien aus dem Geschäfts- und Privatleben in der Textorstraße und den benachbarten Straßen. Gespräche im privaten Bekannten- und Freundeskreis ergaben sehr hilfreiche Kontakte zu ehemaligen Bewohnern und Hauseigentümern weit über Frankfurt hinaus.
Neben einer Präsentation von Teilergebnissen im Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, L.I.S.A., wurden im April 2012 in einer umfassenden Ausstellung im Bibliothekszentrum Sachsenhausen die bis zu diesem Zeitpunkt zusammengetragenen Ergebnisse vorgestellt. Im Nachgang zur Ausstellung entstand ein Buch mit dem Titel: „Sachsenhausen näher betrachtet. Die Textorstraße, Geschichte und Geschichten“, das Ende November 2012 in den Buchhandel kam.