Dies war Grund genug, einmal Nachforschungen anzustellen, wo es denn in Frankfurt am Main überhaupt jüdische Kollegen und Kameraden bei der Feuerwehr gegeben hat.
Die Recherche gestaltete sich schwierig und nur in Teilen erfolgreich. Es zeigte sich aber bald, dass es wesentlich mehr Berührungspunkte zwischen der Feuerwehr und der jüdischen Bevölkerung gegeben hat als zuerst gedacht, teilweise mit bisher selbst bei den Frankfurter Feuerwehrhistorikern unbekannten Geschichten.
Da ist an erster Stelle natürlich die Zerstörung der Synagogen während der Reichspogromnacht zu nennen, verbunden mit der Frage, wie sich die Feuerwehr verhielt. Da ist aber auch die Geschichte des Berufsfeuerwehrmannes, der seine Dienstwohnung verliert, weil sich seine volljährige Tochter in einen Juden verliebt hat. Da gibt es die Geschichte der jüdischen Leiterin eines Schokoladengeschäftes, die zu Unrecht der Beamtenbeleidigung gegen Feuerwehrleute bezichtigt wird. Oder die des freiwilligen Feuerwehrmannes, der unter Gefahr für das eigene Leben zwei jüdischen Bekannten zur Flucht nach Amerika verhilft.