Die Bilder waren vom Deutschen Orden in Auftrag gegeben worden, nachdem der im Jahre 1275 das Patronat der damaligen Gemeinde übernommen hatte.
Diesmal lösten die Bilder rege Grabungs- und Restaurierungsarbeiten aus, die das Denkmalamt der Stadt Frankfurt am Main begleitete. Gleichzeitig legte man zwischen den beiden Wandbildern bei der Untersuchung des Risses die Reste eines gotischen Dreibahnfensters frei. Es war beim Umbau des ursprünglichen Baus in eine barocke Saalkirche im Jahre 1716 verfüllt worden, damit dort ein barockes Fenster gestaltet werden konnte.
So lag es nahe, nun die beiden Wandbilder zusammen mit dem gotischen Fenster zu zeigen. Da zusätzlich zum Kirchturm hin ein großer gotischer Bogen freigelegt wurde, kürzte man die barocke Empore ein, sodass sich heute die Ostseite der Kreuzkirche in neuer Gestalt zeigt.
Die Grabungen im Ostteil der Kirche belegen mindestens fünf Vorgängerbauten. Im Jahr 772 wird Preungesheim übrigens erstmals urkundlich erwähnt, als Bruningisheim, das Heim eines Bruno, vermutlich eines fränkischen Ministerialen.
Mittlerweile ist die Kreuzkirche als geschütztes Kulturgut in die Liste der Haager Konvention von 1954 eingetragen. Die beiden Wandbilder wurden in einer Magisterarbeit an der Goethe-Universität von Frau Dr. Helga Bill kunst- und kulturgeschichtlich untersucht. Diese Arbeit liegt nun auch – in zusammengefasster und durch Bilder ergänzter Form – als Buch vor.
Im Alten Pfarrhaus wurde im Oktober 2014 das „Museum an der Kreuzkirche“ eröffnet, in dem Preungesheims Geschichte von 772 bis heute dargestellt wird. Seit November 2011 ist der Preungesheimer Kultur- und Geschichtsverein aktiv.
Das Archiv der evangelischen Kreuzgemeinde ist mittlerweile im Alten Pfarrhaus, das auch in barockem Stil vom Deutschen Orden erbaut wurde.
Bei allen Aktivitäten ist immer zu beachten, dass eine Kirche kein Museum ist, gleichwohl aber die historischen Funde, wie in der Kreuzkirche, gewürdigt werden. Für die Kreuzkirche gibt es einen kleinen Wegweiser, der jeweils die verschiedenen Jahrhunderte aufzeigt, aus denen die einzelnen Elemente stammen. Ein Lesebuch ist in Arbeit. Mit dem „Museum an der Kreuzkirche“ gibt es die angemessene Ergänzung, um die Geschichte der Kreuzkirche und Preungesheims darzustellen.